Gang, Fußstellung, Hohlkreuz, Muskelverkürzung, Schmerzen
Wie hängt das ALLES zusammen?
Auf dieser Seite beschreibe ich ausführlich die Zusammenhänge von Fehl- und Schonhaltung mit Hohlkreuz und ihren Ursprung.
Jede Körperhaltung mit ihrem dazu gehörenden Gang ist speziell, einzigartig und unverwechselbar.
- links Fehl- und Schonhaltung mit Hohlkreuz
– Becken nach vorne gekippt
– Po rausgedrückt
– hängende Schultern
– runder Rücken
– Kopf nach vorne geschoben - rechts gerader Stand
Charlie Chaplin hat den Gang zu seinem Markenzeichen gemacht –
die Fußstellung macht den Unterschied
Die meisten von uns haben wahrscheinlich irgendwie laufen gelernt – keiner kann sich so genau daran erinnern.
Als es dann endlich soweit war und wir durch die Gegend düsen konnten, waren wir auch schon in der Schule und mussten den überwiegenden Teil des Schulalltages ruhig auf einem Stuhl sitzen.
Unter Evolutionsgesichtspunkten sind wir aber überhaupt nicht für stundenlanges Sitzen ausgelegt.
Eigentlich müssten wir die Zeit, die wir normalerweise sitzen, im Stehen, mit Gehen oder in Bewegung verbringen und andersherum nur den Teil sitzen, den wir heute normalerweise in Bewegung sind.
Langes Sitzen kann ein muskuläres Ungleichgewicht im Körper schaffen. Muskelverkürzungen sind häufig die Folge.
Verkürzte Muskeln können die Körperachsen verschieben, meistens nach vorne, aber auch zur Seite.
der große eingezeichnete
rote Muskel ist der Hüftbeuger –
er neigt sehr zur Verkürzung
was ist für eine gute Körperhaltung wichtig?
Für den „reibungslosen“ Ablauf von Bewegungen brauchen wir zwei senkrechte Körperachsen, von vorne und von der Seite gesehen (wie beim Tannenbaum-Ausrichten), und ein großes Bewegungsausmaß in den Gelenken Hüfte und Schulter.
Durch das übermäßige Sitzen kann sich eine bedeutende Muskelgruppe, Hüftbeuger (lateinisch: Musculus iliopsoas) genannt, umgangssprachlich „verkürzen“.
Diese Muskelgruppe verläuft unsichtbar durch den Körper.
Sie fängt bei den Lendenwirbeln auf der Körperinnenseite an (das ist da, wo häufig die Bandscheibenvorfälle passieren und das Hohlkreuz ist), verläuft weiter nach unten durch das Becken und endet am oberen Teil des Oberschenkelknochens.
Diese Muskelgruppe könnte super gedehnt sein, ein Beispiel dafür wäre der Spagat (nach vorne und hinten; zur Seite wären die Adduktoren).
Die meisten lächeln jetzt – weniger reicht auch völlig aus, aber nur sitzen ist das totale Gegenteil vom Spagat.
Was nicht benutzt wird, verliert meistens seine Dehnfähigkeit.
Der Muskel ist ein lebendes Wesen – er macht nur, was er muss und was ihm abverlangt wird.
Beim Sitzen wird kein langer, gedehnter Hüftbeuger gebraucht, also spart der Körper die überschüssige Muskellänge ein und „verkürzt“ sie.
wenn wir sitzen, ist der Hüftbeuger locker
die Beule im Strang zeigt das Potenzial der „Verkürzung“
die überschüssige Länge könnte der Körper jetzt einsparen.
Ärgerlich, denn manchmal bräuchten wir die längere Muskellänge, z.B. beim Sprinten.
Dieses „zu schnell, zu viel“ kann tatsächlich auch schmerzhaft enden, z.B. in einem Muskelfaserriss / Muskelbündelriss.
im Spagat passiert beides zugleich
- links (Bein nach hinten) maximal gedehnt
- rechts (Bein nach vorne) locker
Ein zu „kurzer“ Hüftbeuger kann uns in ein Hohlkreuz ziehen und auch noch weitere Folgen haben.
Er macht, dass wir häufig das Becken nach vorne kippen und den Po nach hinten rausdrücken.
Wir stehen dann im Hohlkreuz.
Das Hohlkreuz verleitet uns dazu, die Schultern nach vorne fallen zu lassen und mit den Füßen nicht mehr parallel, sondern offen zu stehen – eben wie Charlie Chaplin.
Wenn die Schultern nach vorne hängen, hat auch da wieder der eine oder andere Muskel die Möglichkeit, sich zu verkürzen.
Es ist eine Kettenreaktion.
Solange wir jung und knackig sind, kann der Körper das oftmals kompensieren.
Wenn jetzt aber z.B. eine sportliche Belastung dazu kommt, kann sich das schlagartig ändern. Dann funktionieren die Bewegungen nur noch bis zu ihren verkürzten Begrenzungen. Bewegungen darüber hinaus müssen über Ausgleichsbewegungen durch andere Muskeln kompensiert werden. Dies lässt die Bewegung unrund und ungenau werden.
Das heißt: Schon- und Fehlhaltungen, „Muskelverkürzungen“ und ein Hohlkreuz beeinträchtigen unsere Leistungsfähigkeit.
weitere Sportarten mit nach vorne geneigten Körperachsen und Hohlkreuz
Die Körperachsen sind schräg, durch eine eventuelle „Verkürzung“ des Hüftbeugers verringert sich das Bewegungsausmaß und Ausgleichsbewegungen sind die Folge.
Gewünschte Bewegungen können unrund und ungenau werden und verfehlen vielleicht gerade so das Ziel.
bei diesen Sportarten kann sich der Hüftbeuger „verkürzen“
Für Leistungssportler kann das sehr ärgerlich sein, da sie dadurch vielleicht beim Schießen eines Balls das Ziel verfehlen – und knapp daneben ist eben auch vorbei.
Du siehst schon, damit es im Körper rund läuft und die jeweils optimale Bewegung ausgeführt werden kann, müssen viele kleine und große Rädchen ineinandergreifen.
hierzu habe ich ein tolles Positiv-Beispiel bei einem Golfturnier fotografieren können:
Caroline Rominger
Profi-Golferin aus der Schweiz
Bei ihr lässt sich das Zusammenspiel der
„kleinen und großen Rädchen“
super zeigen.
Wichtig ist die Beckenbewegung
von Bild 1 zu Bild 2.
In Bild 1 sind der Po und der Bauch noch locker – in Bild 2 werden der Po und die seitliche Bauchmuskulatur gleichzeitig angespannt.
Dadurch stabilisiert Frau Rominger ihre Körpermitte.
Der Golfschwung kann sicher von oben bis zum Abschlag des Golfballes durchgeführt werden.
unser Körper spielt uns etwas vor
Verschobene Körperachsen nimmt er überhaupt nicht als schief, verdreht oder ungleichmäßig wahr.
Unser Gehirn spielt uns da einen Streich. Wenn wir lange genug mit einer Fehl- oder Schonhaltung ´rumgelaufen sind, empfindet unser Körper das als normal.
Wir können also unbewusst in eine Fehl- und Schonhaltung ´reinkommen, aber nicht von alleine wieder raus.
Das müssen wir uns selber ganz bewusst machen oder vielleicht sogar erst wieder lernen.
„verkürzte“ Muskeln können zu einem
„krummen Gang“
führen
mittlerweile gibt es schon viele jüngere Menschen mit dieser Körperhaltung
Wir brauchen also eine möglichst senkrecht stehende Körperachse, die Wirbelsäule, um die sich alles drum herum drehen kann
(Gegenteil von Hohlkreuz und Rundrücken).
Außerdem brauchen wir Muskeln, die gedehnt sind, um ein großes Bewegungsausmaß zu haben.
Nur so können wir gewünschte Bewegungen sicher und zielorientiert auszuführen.
Und wir brauchen Muskeln die gelernt haben, nach einer Anspannung auch wieder locker zu lassen, das heißt:
Ein ständiges Anspannen und Entspannen der vielen kleinen und großen Muskel im Wechsel.
Was passiert, wenn wir darauf nicht achten?
Wir überlasten auf lange Sicht unsere Muskeln, Bandscheiben und Knochen.
Unser Körper ist nur für ein muskuläres Gleichgewicht ausgelegt.
Die Unterschiede sind hier super zu sehen:
- oben ein heiler, gerader Wirbelkörper mit einer dicken und heilen Bandscheibe = Puffer
- unten ein zerklüfteter Wirbelkörper mit einer dünnen Bandscheibe = kein Puffer
In einer Fehl- und Schonhaltung verlernen einige Muskeln, in dem Maße zu arbeiten, wie sie es eigentlich müssten.
Die Fehlbelastungen sieht man sogar am Knochen.
Wenn man im Hohlkreuz steht, ist es für den Körper viel schwieriger, zum Beispiel den großen Pomuskel (lateinisch: Musculus gluteus maximus) anzuspannen.
Eine Bewegung mit Hohlkreuz hat daher zur Folge, dass der große Pomuskel die Bewegung meistens nicht optimal unterstützen kann.
Damit die Bewegung zu Ende geführt werden kann, übernehmen dann andere Muskeln seinen Job.
Wahrscheinlich arbeiten die Alternativmuskeln viel mehr, als dies normalerweise ihre Aufgabe wäre.
Damit sind wir in der Fehl- und Überbeanspruchung einzelner Muskeln gelandet.
„Hexenschüsse“ und Bandscheibenvorfälle können die Folge sein.
Für den Eigentümer häufig völlig überraschend und teilweise sehr schmerzhaft – für den Körper eine logische Konsequenz und das Ergebnis einer schon länger andauernden Fehlhaltung mit „Muskelverkürzung“.
MRT-Aufnahme von der Seite
- bei 1 : Bandscheibenvorfall zwischen L3 und L4
– nach oben in den Spinalkanal gerutscht - bei 2 und 3 : Bandscheiben Vorwölbung mit Bandscheibenvorfall-Potenzial, Hohlkreuz deutlich sichtbar
Bandscheiben von oben
- rechts heile Bandscheibe
- mit rot, degenerierte Bandscheiben in verschiedenen Stadien
Die Summe aus all dem macht deinen Gang und deine Körperhaltung so einzigartig und unverwechselbar.
Wenn du ein Hohlkreuz oder andere muskuläre Probleme hast
– dann einfach anrufen
Anja Kempf – Haltungstraining
Ich freue mich auf dich.
+49 – 1575 – 20 76 055
anjakempf (at) feelstrong.de
ich habe inzwischen veröffentlicht in:
weiter zum Fachbeitrag in beatmetleben
weiter zum Fachbeitrag in RehaTreff
hier geht es übrigens zu weiteren Unterseiten die zum Beispiel das Thema „Hohlkreuz“ immer wieder aufgreifen
Startseite – da zeige ich dir die unterschiedlichen Aspekte zu meinem Haltungstraining
Angebote Einzeltraining – Workshops
Einzeltraining:
1 Person ganz individuell
Themen-Workshops:
1: sitzende Tätigkeit
2: schwere oder belastende körperliche Arbeit
3: Arbeiten mit ungünstiger Körperhaltung
4: Selbstdarstellung bei Vorstellungs- / Bewerbungsgesprächen
5: Außenwirkung der eigenen Haltung
6: bessere Leistung im Sport
7: muskuläre Skoliose
8: Fußarbeit
9: sicheres Laufen auf hochhackigen Schuhen
außerdem sind natürlich individuelle Kombinationen oder eigene Themen möglich
Qualifikationen aus den unterschiedlichsten Bereichen, zum Beispiel: Spiralstabilisation, Prävention, Fußball, Reha-Sport
Spiralstabilisation der Wirbelsäule nach Dr. Smisek, das heißt: sich eine gerade Körperhaltung antrainieren
Trainerstationen, da war ich überall schon
meine Torwart – “Highlights”
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