RehaTreff  Haltungstrainerin Anja Kempf feelstrong Bremerhaven

RehaTreff – Fachbeitrag

erschienen in der Ausgabe 4 – 2021
geschrieben von Anja Kempf


RehaTreff Thema: Haben Sie die richtige Haltung?

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Textveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von
RehaTreff
Das Magazin für Menschen mit Mobilitätseinschränkung


Wie geht, steht oder rollt man?
Haltung fängt mit dem „Sich-Bewusst-Machen“ an

Haben Sie die richtige Haltung? – RehaTreff fragt nach

Es passiert immer etwas sehr nettes, wenn ich meinem Gegenüber erzähle, dass ich Haltungstrainerin bin – die Person wird schlagartig  5 cm größer, setzt oder stellt sich gerade hin, „zuppelt“ ein bisschen an sich rum und grinst dann.

Und genau das ist es – dieses „Sich-Bewusst-Machen“. Die eigene Körperhaltung in Gedanken durchgehen und dann den Körper nachjustieren. Über dieses „größer werden“ freue ich mich immer sehr, denn es ist der erste Schritt zu einer geraderen, aufrechteren Körperhaltung.

Die eigene Körperhaltung mit der daraus entstehenden Bewegung ist einzigartig und unverwechselbar. Sie ist wie ein „äußerlich sichtbarer Fingerabdruck“. Selbst eineiige Zwillinge lassen sich daran leicht unterscheiden.

Es gibt viele Gründe, warum es heutzutage so schwer ist, gerade zu stehen, zu gehen oder zu sitzen.
Ein großer Faktor für eine gekrümmte Körperhaltung könnte wohl das sehr lange und ruhige Sitzen im Alltag sein.

Unter Evolutionsgesichtspunkten ist der menschliche Körper aber überhaupt nicht für stundenlanges Sitzen ausgelegt.


Eigentlich müssten wir die Zeit, die wir normalerweise sitzen, im Stehen, mit Gehen oder in Bewegung verbringen und andersherum nur den Teil sitzen, den wir heute normalerweise in Bewegung sind.
Überwiegend sitzender Tätigkeit können ein muskuläres Ungleichgewicht im Körper schaffen.
Verkürzte Muskeln können die Körperachsen verschieben, meistens nach vorne, aber auch zur Seite.

Durch übermäßiges Sitzen kann sich eine bedeutende Muskelgruppe, Hüftbeuger (lat.: Musculus iliopsoas) genannt, verkürzen. Diese Muskelgruppe verläuft unsichtbar durch den Körper. Ein Muskel dieser Muskelgruppe (lat.: Musculus psoas) fängt bei den Lendenwirbeln auf der Körperinnenseite an (das ist da, wo häufig die Bandscheibenvorfälle passieren), verläuft weiter nach unten durch das Becken und endet am oberen Teil des Oberschenkelknochens. Dieser Muskel könnte super gedehnt sein, ein Beispiel dafür wäre der Spagat.


Muskeln sind wie lebende Wesen – sie machen nur, was sie müssen und was ihnen abverlangt wird. Was nicht benutzt wird, verliert schnell seine Dehnfähigkeit.


Beim Sitzen z.B. wird kein langer, gedehnter Hüftbeuger gebraucht, also spart der Körper die überschüssige Muskellänge ein, denn nur durch ständiges Abrufen der Dehnfähigkeit bleibt diese erhalten.
Die Brustmuskulatur ist eine weitere Muskelgruppe, die bei einer nach vorne gebeugten Haltung zur Verkürzung neigt und dann die ganze Schulter nach hinten in ihrer Bewegung einschränkt.

Aus dieser Kombination heraus kippen wir häufig das Becken nach vorne und drücken den Po nach hinten raus. Wir stehen oder sitzen dann im Hohlkreuz.
Das Hohlkreuz verleitet uns dazu, die Schultern noch mehr nach vorne fallen zu lassen und mit den Füßen nicht mehr parallel, sondern offen zu stehen oder zu gehen.
Es ist eine Kettenreaktion. Solange wir jung sind, kann der Körper das oftmals kompensieren. Wenn jetzt aber z.B. eine sportliche Belastung dazu kommt, kann sich das schlagartig ändern. Dann funktionieren die Bewegungen nur noch bis zu ihren verkürzten Begrenzungen. Bewegungen darüber hinaus müssen über Ausgleichsbewegungen durch andere Muskeln kompensiert werden. Dies lässt die Bewegung unrund und ungenau werden.

Verschobene Körperachsen nimmt er überhaupt nicht als schief, verdreht oder ungleichmäßig wahr.

Unser Gehirn spielt uns da einen Streich. Wenn wir genug Zeit in einer Fehl- oder Schonhaltung verbringen, empfindet unser Körper das als normal. Wir können also unbewusst in eine Fehl- und Schonhaltung ´reinkommen, aber nicht von alleine wieder raus. Das müssen wir uns selber ganz bewusst machen oder vielleicht sogar erst wieder lernen.

Wichtig für RehaTreff – Leser:
Bei Rollstuhlfahrern ist mir aufgefallen, dass es ganz leicht passieren kann, dass sich durch die unterschiedlichen Einschränkungen beim Sitzen das Becken „verdrehen“ kann und man dadurch schief im Rollstuhl sitzt.

Leider fällt das häufig nicht auf, da der Kopf immer versucht, sich gerade auf der Wirbelsäule auszurichten. Hinzu kommt, dass wir uns gegenseitig ins Gesicht schauen und eigentlich nicht darauf achten, ob unser Gegenüber unterschiedlich hohe Beckenknochen oder Schultern hat.
Die Schultern lassen sich ganz leicht kontrollieren: eine Möglichkeit wäre z.B., an einen Spiegel mit Klebeband rechts und links eine gleichhohe Markierung zu kleben. Fährt man dann langsam auf den Spiegel zu, lässt sich erkennen, ob beide Schultern gleich hoch sind. Wenn nicht würde jetzt die Möglichkeit bestehen, die eigene Sitzhaltung nachzujustieren und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich gerades Sitzen anfühlen soll.
Bei einem „verdrehten“ Sitzen im Rollstuhl können auch die Beckenknochen unterschiedlich hoch stehen. Mit den Daumen und dem stabilen Rand des Rollstuhls kann man den Unterschied spüren und sich z.B. mit den Armen hochdrücken und dadurch das Becken neu ausrichten, so dass beide Daumen gleich hoch sind und die Hände den gleichen Abstand zum Rollstuhlrand haben.

Für den „reibungslosen“ Ablauf von Bewegungen brauchen wir zwei möglichst senkrechte Körperachsen  von vorne und von der Seite gesehen (wie beim Tannenbaum-Ausrichten).

Außerdem brauchen wir Muskeln, die gedehnt sind, z.B. in den Gelenken Hüfte und Schulter, um ein großes Bewegungsausmaß zu haben. Nur so können gewünschte Bewegungen sicher und zielorientiert ausgeführt werden.

Das Größerwerden und Aufrichten verschafft dem Körper an ganz unterschiedlichen Stellen ein größeres Platzangebot und hilft ihm dadurch, besser arbeiten zu können. Die Bandscheiben haben zwischen den Wirbelkörpern mehr Platz, die Wirbelsäule kann sich besser um sich herum drehen, dadurch vergrößert sich das Bewegungsausmaß. Die Körperachsenaufrichtung tut auch den inneren Organen wie z.B. der Lunge gut. Sie kann den neuen Platz nutzen, um wieder ganz tief ein- und ausatmen zu können.

Wenn wir uns in einem muskulären Ungleichgewicht befinden, haben manche Muskeln bereits verlernt in dem Maße zu arbeiten, wie sie es eigentlich müssten.

Aussagen wie „ich habe „Rücken“, „Nacken“ oder „Schulter““ hängen häufig damit zusammen. Fehlhaltungen und die daraus entstehenden Verspannungen können zu diesen Schmerzen führen.
Wenn man z.B. im Hohlkreuz steht oder sitzt, ist es für den Körper viel schwieriger, den großen Pomuskel (lat.: Musculus gluteus maximus) anzuspannen. Eine Bewegung mit Hohlkreuz hat daher zur Folge, dass der große Pomuskel die Bewegung meistens nicht optimal unterstützen kann. Damit die Bewegung zu Ende geführt werden kann, übernehmen dann andere Muskeln seinen Job. Wahrscheinlich arbeiten die Alternativmuskeln viel mehr, als dies normalerweise ihre Aufgabe wäre. Eine Fehl- oder Überbeanspruchung dieser Muskeln könnte die Folge sein.

Muskeln brauchen zwischendurch auch mal eine Verschnaufpause, das heißt sie arbeiten und lassen dann aber auch wieder locker – Anspannung und Entspannung im Wechsel.

Dauerangespannte Muskeln können ein Eigenleben entwickeln.

Ein bekanntes Beispiel sind Bandscheibenvorfälle im Lendenbereich.
Für den Eigentümer häufig völlig überraschend und teilweise sehr schmerzhaft – für den Körper eine logische Konsequenz und das Ergebnis einer schon länger andauernden Fehlbelastung.
Um dem entgegenzuwirken, kommt jetzt die anfangs erwähnte Übung, die man komplett oder in Teilen immer mal wieder zwischendurch machen kann.

Wenn’s nicht schon irgendwo wehtut, kann man sich seiner Körperachsen ganz einfach selber bewusst werden. Vor einem Spiegel lässt sich die Veränderung toll beobachten.
Sitzen oder Hinstellen; die Füße hüftbreit parallel stellen; das Becken zurückkippen (Gegenteil von Hohlkreuz machen); Po anspannen (dann wird man schon etwas größer); die seitliche Bauchmuskulatur nach innen in Richtung Brustbein ziehen (dann ist der Bauch auf einmal weg); die Schultern und Arme locker nach unten fallen lassen; die Handinnenflächen nach außen drehen, so dass die Daumen nach hinten zeigen (die Schulterblätter werden wie durch ein Gummiband zusammen und nach unten gezogen); das Kinn nach unten und in Richtung Wirbelsäule schieben und siehe da, es sitzt oder steht sich deutlich gerader.
Ach ja: Atmen nicht vergessen!


Danke liebes RehaTreff – Team für die tolle Zusammenarbeit.

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Möglicherweise freuen sich dann auch andere RehaTreff – Leser über deinen Kommentar und folgen deinem Account.







Natürlich kann sich auch jeder andere bei mir melden, der gern seine Körperhaltung verbessern möchte – in RehaTreff steht auch schon ein großer Teil an Informationen zum Nachlesen.

Mit anderen Worten:
Bei Problemen wie zum Beispiel Bandscheibenvorfall, Rückenschmerzen, Schulterproblemen, Nackenschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Handschmerzen, Wirbelsäulenprobleme, Knieprobleme, Kopfschmerzen, Rundrücken, Hammerzeh, Hohlkreuz, ISG, Iliosakralgelenk, Skoliose, Beckenschiefstand, Trichterbrust, X-Beine oder Tennisarm kann mein Haltungstraining helfen, Beschwerden zu lindern und Lebensqualität wieder herzustellen.
Des weiteren können die typischen Fußballer-Probleme in Leiste, Po, Oberschenkel, Ferse, Lendenwirbelbereich oder Wade gezielt angegangen werden.



Darüber hinaus helfe ich auch bei Sportarten, wie zum Beispiel bei:
Fußball, Eishockey, Basketball, Golf, Tanzen, Segeln, Ballett, Schwimmen, Turnen, Leichtathletik, Turmspringen, Boxen, Trampolin, Handball, Reiten, Rudern, Radsport, Tennis, Singen, Volleyball, Tischtennis, Skisport, Schach, Surfen, Billard, Dart, Badminton, Judo oder Karate.



Hier kann mein Haltungstraining dabei helfen die Leistungsfähigkeit zu steigern.
Verletzungen können reduziert werden und eine lange Ausübung des Sports auf höchstem Niveau zu ermöglichen.




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